Alexander Zverev – Out at the US Open: Will he never win a Grand Slam tournament in tennis? | Sport

Die Zeit läuft ihm davon und er weiß das!

Das krachende Aus bei den US Open in New York hat Alexander Zverev (27) nachdenklich werden lassen. Die Nummer 4 der Welt hat realisiert, dass die Chance so groß war wie seit vier Jahren nicht mehr, den ersehnten ersten Grand-Slam-Titel zu gewinnen.

Doch stattdessen: 6:7 (2:7), 6:3, 4:6, 6:7 (3:7) im Viertelfinale gegen den Amerikaner Taylor Fritz (26). Vor vier Jahren stand der Hamburger im Finale gegen Dominic Thiem (30), war nur zwei Punkte vom Match-Gewinn entfernt. Doch am Ende holte der Österreicher den Titel.

Nun also das Aus gegen Fritz. Und die Frage: Gewinnt Zverev nie ein Grand-Slam-Turnier?

Der Olympiasieger von 2021 weiß selbst: „Dieses Jahr Halbfinale Melbourne, Finale Paris, aber das interessiert mich alles nicht, denn ich habe keinen Titel gewonnen. Ich bin 27 Jahre alt und werde 28 nächstes Jahr.“ Auch dass er am Montag die Nummer 2 der Welt sein könnte, interessiert ihn eher wenig.

Mehr noch: Die nächste Generation hat ihn schon überholt. Carlos Alcaraz (21) hat bereits vier Grand-Slam-Titel und war die Nummer 1. Jannik Sinner (23) ist die Nummer 1 und gewann die Australian Open dieses Jahr. Und weitere Spieler in seinem Alter, wie Fritz, schicken sich ebenfalls an, Großes zu erreichen.

Mit der Abdankung von Roger Federer, Rafael Nadal und bald auch Novak Djokovic ist das Feld also keinesfalls frei, sondern bestenfalls gelichtet. Aber der Nachwuchs schläft nicht, außer in Deutschland. Da ist für Zverev, der trotz allem Weltklasse-Niveau verkörpert, niemand in Sicht, der in den kommenden Jahren in seine Sphären vorstoßen könnte.

Was muss Zverev ändern?

Dass er im Grunde genommen nur seinen Vater Alexander senior (64) als Trainer akzeptiert, kann das Problem sein. Ob es das tatsächlich ist, ist hypothetisch. Alle Versuche mit anderen Trainern scheiterten. Mit Lendl, Ferrero, Ferrer und Bruguera gab es derer genug. „Mein Vater wird immer mein Haupttrainer bleiben“, sagte Zverev mal.

Vielleicht würde schon ein Analyst helfen, der Zverevs Spiel detailliert auseinandernimmt. Die groben Dinge, dass er zu weit hinter der Grundlinie steht, weiß jeder, er auch. „Ich war zu defensiv“, sagte er nicht nur nach der Partie gegen Fritz, sondern öfter schon.

„Er ist der perfekte Serve-and-volley-Spieler“, meinte mit Craig O’Shannessy einer der profiliertesten Analysten zu BILD. Der arbeitete lange erfolgreich mit Djokovic zusammen. In der Tat zeigt die Statistik: Geht Zverev ans Netz, macht er nahezu immer den Punkt. Doch irgendwas hemmt den 1,98-Meter-Hünen, das ein ganzes Match durchzuziehen wie einst Federer.

Spielt Zverev Davis-Cup?

Schon am Dienstag beginnt die Gruppenphase des Davis-Cups, die bis Sonntag kommender Woche in Zhuhai durchgezogen wird. Schon vor den US Open sagte Zverev ab. Wäre er ins Halbfinale oder Finale gekommen, hätte er allein von der Zeit her nicht zum ersten Match in China sein können. Ohnehin aber wäre der Reisestress zu groß. Von New York nach Zhuhai, dann nach Berlin und sofort zurück nach China. Eine verständliche Absage.

Wann spielt er wieder?

Am Mittwoch flog Zverev nach Hause nach Monaco, wird dort trainieren. Die nächste Aufgabe ist eine mit viel Spaß. Beim Laver-Cup in Berlin (20. bis 22. September) geht er für das Team Europa von Kapitän Björn Borg (68) gegen den Rest der Welt an den Start. Da kann er wieder auf Fritz treffen, der ihn schon in Wimbledon besiegte.

Aber Berlin ist ein Muster ohne Wert. Keine Ranglisten-Punkte, kein klassischer Wettkampf. Reine Show mit viel Spaß für alle Beteiligten. In lockerer Atmosphäre sind zwölf der besten Spieler der Welt an einem Ort versammelt.

Ernst wird es erst wieder auf der Asien-Tour, die Zverev anschließend spielt. Für die ATP Finals, die WM in Turin im November, ist er bereits qualifiziert. Diesen Titel kann er zum dritten Mal gewinnen. Ein Ziel, das aber im Schatten der verpassten Grand-Slam-Chancen steht.

Lässt er sich untersuchen nach dem Unwohlsein im Sommer?

Nach seinem Aus bei den Olympischen Spielen machte Zverev öffentlich, dass er sich seit dem Turnier in Hamburg Mitte Juli unwohl fühlte. Das gipfelte darin, „dass ich vier Bälle auf mich zukommen sehe“, sagte er. „Vielleicht war es doch ein Virus“, meinte er in New York. Der sei dann quasi von allein weggegangen.

Ratsam wäre dennoch, die Ursache für diese Phase im Sommer zu finden, schon allein, damit es nicht wieder passiert. In Berlin während der Laver-Cup-Woche wäre Zeit, Spezialisten aufzusuchen.

Sieht er seine Tochter?

Apropos Berlin! Tochter Mayla (3) wohnt hier. Nach dem Ende des Prozesses gegen Zverev, in dem Maylas Mutter Brenda Patea ihre Vorwürfe letztlich zurückzog, kann man davon ausgehen, dass sich die Lage zum Wohle des Kindes normalisiert und Zverev seine Tochter sieht. Das wird in dieser Woche wohl auch passieren.

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Wann gibt es die nächste Chance auf einen Grand-Slam-Titel?

Im Januar in Australien. Bei den Australian Open in Melbourne stand er dieses Jahr im Halbfinale, wo er gesundheitlich angeschlagen gegen Daniil Medvedev (28) verlor. Gegen den Russen fehlten zwei Punkte zum Final-Einzug …