Football: How Pierre Littbarski lost 6 bottles of champagne against Christoph Daum | Sport

Es wird der Abschied von einem Meister-Trainer, der den Fußball in Deutschland mit seiner Art verändert hat.

Der 1. FC Köln, Bayer Leverkusen und der VfB Stuttgart gedenken am Donnerstag ab 15.30 Uhr ihrem Ex-Coach Christoph Daum (†70) gemeinsam im Kölner Stadion.

Einer der Trauer-Redner ist 1990er-Weltmeister Pierre Littbarski (64).

Litti zu BILD: „Reiner Calmund hatte mich darum gebeten. Ich war in Köln ja Christophs Kapitän, wir beide hatten ein sehr inniges und besonderes Verhältnis.“ Und: „Ich hatte viele Trainer, aber Christoph brachte neue, erfrischende Dinge mit. Er konnte motivieren und jeden Einzelnen mitziehen und brauchte dafür nicht ‚Hau-den-Lukas‘ zu spielen.“

Es gibt eine wunderbare Anekdote aus einem Kölner Sommer-Trainingslager, die Littbarski parat hat: „Beim Tennis habe ich gegen Christoph mal sechs Flaschen Champagner der Marke Moet Chandon verloren. Das war der Einsatz, obwohl ich keinen Alkohol trank.“

Litti wollte zwischen den Trainingseinheiten mittags vorm Essen gerne noch auf den Tennisplatz, das bekam sein Coach mit. Es kam zu einem Doppel: Daum mit einem Tennis-Kumpel, der im Trainingscamp weilte, gegen Littbarski und dessen Mitspieler Günter Schlipper (62).

„Der Günter sagte mir, er hätte sogar einen Trainerleiterschein im Tennis. Das klang gut. Aber auf dem Platz fragte er mich, wohin er denn aufschlagen müsse. Da war mir klar, dass ich für zwei laufen musste. Christoph und sein Partner kannten mit mir keine Gnade. Wir verloren 0:6 und 1:6 – nachmittags scheuchte Christoph mich dann noch beim Training“, erzählt Litti.

Littbarski verrät, was er in seiner Rede hervorheben möchte: „Ich glaube, viele Menschen haben den Christoph oft falsch eingeschätzt, weil er sehr exzentrisch und manchmal auch auf Krawall gebürstet war. Aber hinter diesem Gesicht steckte ein gutherziger Mensch, der die Harmonie liebte. Christoph wollte immer nur das Beste für seine Spieler und seine Teams.“

2024 verlor Litti seine beiden größten Trainer: „Dank Christoph und Franz Beckenbauer wurde ich zum Weltmeister, das vergesse ich ihnen nie.“