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topicnews · September 7, 2024

Angreifer drang in TU-Gebäude ein

Angreifer drang in TU-Gebäude ein

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Was brachte den Täter (18) dazu, mit einer Waffe nach München zu fahren? Die Polizei nennt nach dem verhinderten Anschlag auf das israelische Generalkonsulat neue Details.

Das Wichtigste in
diesem News-Ticker

  1. Täter: Wohl neun Schüsse abgegeben”,”position”:”1″,”storyElementPosition”:”8″,”storyElementCount”:”66″}}”>Ermittlungen rund um München-Täter: Wohl neun Schüsse abgegeben – Polizei nennt weitere Details rund um den versuchten Anschlag.
  2. Polizei nennt aktuelle Ermittlungsergebnisse: Täter drang in TU-Gebäude ein”,”position”:”2″,”storyElementPosition”:”8″,”storyElementCount”:”66″}}”>Polizei nennt aktuelle Ermittlungsergebnisse: Täter drang in TU-Gebäude ein – Weitere Details gab es bei einer Pressekonferenz in München.
  3. Kontakte“: Aktuelle Erkenntnisse zum Schützen”,”position”:”3″,”storyElementPosition”:”8″,”storyElementCount”:”66″}}”>„Verhältnismäßig wenige Kontakte“: Aktuelle Erkenntnisse zum Schützen – Staatsanwaltschaft Salzburg sah keine Beweise für Radikalisierung.
  4. Details zum Täter: 18-Jähriger wohl mit Bezug zu islamistischer Gruppe”,”position”:”4″,”storyElementPosition”:”8″,”storyElementCount”:”66″}}”>Neue Details zum Täter: 18-Jähriger wohl mit Bezug zu islamistischer Gruppe – Auch Verfassungsschutz hat Zusammenschluss auf dem Schirm.
  5. Schüsse in München: Ankündigung des Innenministers”,”position”:”5″,”storyElementPosition”:”8″,”storyElementCount”:”66″}}”>Reaktion auf Schüsse in München: Ankündigung des Innenministers – Herrmann will „Konzepte auf jeden Fall überprüfen“.
  6. Fragen nach verhindertem Anschlag: Videos könnten Rolle spielen”,”position”:”6″,”storyElementPosition”:”8″,”storyElementCount”:”66″}}”>Offene Fragen nach verhindertem Anschlag: Videos könnten Rolle spielen – Die Polizei bittet Münchner, entsprechendes Material einzusenden.

Update vom 6. September, 17.12 Uhr: Der mutmaßliche Täter des versuchten Anschlags von München war während der Corona-Pandemie wohl zum Einzelgänger geworden. Der Vater beschrieb ihn jetzt als psychisch auffällig. Mehr dazu lesen Sie hier.

Update vom 6. September, 15.37 Uhr: Zuspruch für Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) von Seiten der Union: „Wenn Herr Reiter jetzt auf den Gedanken kommt, seine eigene Partei zu bewegen, diese Entscheidungen zu treffen, kann ich das nur begrüßen“, sagte CDU-Chef Friedrich Merz vor Journalisten bei der Klausurtagung der Union in Neuhardenberg. Die Tat in München beweise, dass es überfällig sei.

Nach dem mutmaßlichen Anschlag auf das israelische Generalkonsulat hatte sich Reiter in einer Stellungnahme an die Bundesregierung gewandt. Er forderte einen besseren Schutz der Bevölkerung, Vorratsdatenspeicherung, Videoüberwachung und anlasslose Personenkontrollen. „Die Vielfalt der Anschläge in den letzten Tagen und Wochen“ mache ein Umdenken erforderlich.

Ermittlungen rund um München-Täter: Wohl neun Schüsse abgegeben

Update 6. September, 14.32 Uhr: Der 18-Jährige soll die Tatwaffe am Tag vor der Tat „legal in Österreich erworben“, berichtet LKA-Mann Limmer. Bei den Durchsuchungen am Wohnort des Täters habe man keine Spuren von Sprengstoff feststellen könne, erläutert Gabriele Tilmann von der Generalstaatsanwaltschaft. In seinem Auto ebenfalls nicht, pflichtet Huber von der Polizei München bei. Kurz darauf ist die Pressekonferenz in München beendet.

Update 6. September, 14.19 Uhr: Guido Limmer, Vizepräsident des Bayerischen Landeskriminalamts (LKA), unterstreicht: „Wir konnten sehr schnell feststellen, dass wir es mit einem Einzeltäter zu tun haben.“ Er lobt die Zusammenarbeit mit den Kollegen in Österreich. Bei der Tatwaffe handle es sich um eine „alte Schweizer Militärwaffe“, ergänzt Christian Huber von der Polizei. Der Täter habe reichlich Munition dabei gehabt. Insgesamt habe er wohl „etwa neunmal“ geschossen.

Die Situation sei gerade am Anfang des Schusswechsels (fünf Beamte waren beteiligt) „sehr unübersichtlich“ gewesen. Ein Polizist sowie eine Bürgerin hätten infolge der Schussgeräusche Knalltraumata erlitten. „Wir hatten insgesamt auch Glück. Es war relativ wenig Personenverkehr in dem Gebiet.“ Im TU-Gebäude sei der Schütze auf keine weiteren Personen getroffen.

Offene Fragen zum Täter: „War er in ein Netzwerk eingebunden?“

Update 6. September, 14.15 Uhr: Gabriele Tilmann von der Generalstaatsanwaltschaft München sagt: „Es sind noch diverse Ermittlungen anzustellen.“ Im Wesentlichen gehöre der Tatablauf dazu. Genau geklärt werden müsse zudem, ob der 18-jährige Mitwisser hatte: „War er in ein Netzwerk eingebunden, in ein echtes, oder ein virtuelles?“

Von besonderem Interesse sei zudem die Tatmotivation. „Irgendwelche Botschaften“ des Täters dazu habe man bislang nicht vernommen. „Wir müssen uns deswegen an die Fakten halten.“ Nach Erkenntnissen der österreichischen Polizei habe sich der Mann in den vergangenen Jahren radikalisiert. Die These sei, dass der 18-Jährige „islamistisch beziehungsweise antisemitisch“ gehandelt habe. Mit den Kollegen in Österreich sei man im engen Austausch.

Polizei nennt aktuelle Ermittlungsergebnisse: Täter drang in TU-Gebäude ein

Update 6. September, 14.02 Uhr: Christian Huber von der Polizei München äußert sich bei einer Pressekonferenz im Polizeipräsidium zum Stand der Dinge. Der Täter habe gegen 9 Uhr sein Auto nahe dem späteren Tatort abgestellt, seinen Wohnort in Österreich zuvor gegen 6.30 Uhr verlassen. Beim Verlassen des Fahrzeugs sei der Mann von einer Streife gesehen worden. „Sie haben ihn dann aber aus den Augen verloren.“

In der Folge habe der Täter auf die Fassade des NS-Dokumentationszentrums zwei Schüsse abgegeben, dann einmal auf ein Gebäude der TU München gefeuert. In dieses sei er auch eingedrungen, habe sich dabei verletzt. Danach habe er versucht, über einen Zaun das israelische Generalkonsulat zu erreichen. „Danach hat er Schüsse auf das Gebäude abgegeben.“ Zweimal habe der Täter ein Fenster getroffen.

An einer Parkanlage sei es schließlich zum Aufeinandertreffen mit Polizeibeamten gekommen. Der Aufforderung, seine Waffe wegzulegen, sei er nicht nachgekommen. Danach sei es zu einem heftigen Schusswechsel gekommen. Zunächst habe der Täter geschossen, die eingesetzten Beamten erwiderten das Feuer. Der 18-Jährige „habe keine Dekowaffe, sondern eine mit entsprechender Durchschlagskraft“ dabei gehabt.

Der Verdächtige sei Österreicher mit bosnischen Wurzeln, bestätigt Huber. Er habe rasch durch Fingerabdrücke identifiziert werden können. „Wir wissen jetzt definitiv, dass es ein alleinhandelnder Täter war.“

Update 6. September, 13.04 Uhr: Gegen den Schützen von München lagen nach Angaben der Staatsanwaltschaft Salzburg trotz Ermittlungen keine Beweise in Bezug auf Radikalisierung oder islamistische Propaganda vor. Wie die Behörde am Freitag mitteilte, bewegte sich der 18-jährige Österreicher in der Vergangenheit nicht in islamistischen Kreisen.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft bestand der Verdacht, dass der am Donnerstag getötete Schütze Mitschüler bedroht hatte, wobei es angeblich zu einer Körperverletzung kam. Weiter wurde dem Verdacht nachgegangen, dass er sich für Anleitungen zum Bombenbau interessiert und sich an einer terroristischen Vereinigung beteiligt haben könnte, in dem er in einem Online-Spiel islamistische Gewaltszenen darstellte. Diese Vorwürfe betrafen den Zeitraum 2021 bis 2023.

„Verhältnismäßig wenige Kontakte“: Aktuelle Erkenntnisse zum Schützen

Ermittler durchsuchten deshalb damals den Wohnort des Jugendlichen im Salzburger Land und stellten Datenträger sicher. Auf seinem Mobiltelefon sei aber kein relevantes Material gefunden worden, berichtete die Justizbehörde. Auf seinem PC befanden sich demnach drei Videos aus einem Computerspiel, die der damals 14-Jährige aufgenommen hatte. Sie zeigten Szenen mit islamistischen Inhalten. Nur auf einem dieser Videos seien Symbole der islamistischen Gruppe HTS (siehe Update von 11.08 Uhr) zu sehen gewesen, hieß es.

Nachweise für die Verbreitung der Videos wurden nicht gefunden. Das Spielen eines solchen Computerspiels und das Nachstellen von islamistischen Gewaltszenen habe in diesem Fall nicht den Tatbestand der Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung erfüllt, hieß es.

Ermittlungen im Umfeld des Verdächtigen hätten auch keine Hinweise gegeben, dass sich der Beschuldigte in radikal-islamischen Kreisen bewegt oder sehr religiös gelebt habe. Der Jugendliche lebte laut der Staatsanwaltschaft „mit verhältnismäßig wenig sozialen Kontakten“. Weitere Gegenstände oder Daten mit Bezug zum Islamischen Staat oder zu Bomben wurden ebenfalls nicht gefunden. Deshalb seien die Ermittlungen im April 2023 eingestellt worden.

Update 6. September, 12.34 Uhr: Zum aktuellen Stand der Ermittlungen ist für 14 Uhr eine Pressekonferenz angekündigt. Teilnehmen sollen unter anderem Vertreter der Münchner Polizei sowie der Generalstaatsanwaltschaft München.

Update 6. September, 11.29 Uhr: Vor dem vereitelten mutmaßlichen Terroranschlag am israelischen Generalkonsulat in München hatte die bayerische Polizei keine Informationen zu dem getöteten Schützen aus Österreich. Eine Abfrage der Datenbanken zu dem 18 Jahre alten Österreicher sei negativ verlaufen, sagte ein Sprecher des bayerischen Landeskriminalamts (LKA). „Wir haben keine Unterlagen zu ihm gehabt.“

Für die weiteren polizeilichen Ermittlungen hat das LKA eine Sonderkommission „Karolinenplatz“ eingerichtet, benannt nach dem Ort des Geschehens. Die Behörde werde die Ermittlungen im Laufe des Tages von der Münchner Kriminalpolizei übernehmen, sagte ein LKA-Sprecher. Die Federführung liegt bei der Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus bei der Generalstaatsanwaltschaft München.

Neue Details zum Täter: 18-Jähriger wohl mit Bezug zu islamistischer Gruppe

Update 6. September, 11.08 Uhr: Sicherheitskreise gehen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) davon aus, dass der Verdächtige des vereitelten Anschlags auf das israelische Generalkonsulat in München einen Bezug zur islamistischen Gruppe HTS hatte. HTS steht für „Haiat Tahrir al-Scham“, eine militant-islamistische Miliz. 

Der mutmaßliche Täter von München (r.) soll einen Bezug zur islamistischen Gruppe HTS gehabt haben. © Imago/Screenshot

Der bayerische Verfassungsschutz erklärt, dass HTS 2017 aus dem Zusammenschluss eines früheren Al-Kaida-Ablegers und einiger kleinerer militanter syrischer Gruppen hervorgegangen sei. Anders als Al-Kaida, die weiter Anschläge im Westen plane, konzentriere sich HTS auf Syrien und wolle den dortigen Machthaber Baschar al-Assad stürzen. 

Update 6. September, 9.47 Uhr: Nach dem verhinderten Anschlag von München kündigt Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) ein entschlossenes Vorgehen gegen religiöse Radikalisierungen an. „Wie gehen wir mit Menschen um, bei denen wir erkennen, dass sie sich für die IS-Ideologie interessieren? Dass sie vielleicht sich selbst radikalisieren?“, sagte Herrmann am Freitag in einem Interview mit dem Radiosender Bayern2.

Reaktion auf Schüsse in München: Ankündigung des Innenministers

Herrmann erklärte: „Da werden wir in Bayern auf jeden Fall unsere Konzepte überprüfen und sehen, wie können wir da noch aufmerksamer sein.“ Bayerns Innenminister bestätigte zudem, dass der Schütze im islamistischen Umfeld vermutet wird. So sei er schon im vergangenen Jahr durch sehr viel Propagandamaterial der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) auf seinem Handy aufgefallen.

Update 6. September, 9.04 Uhr: Am Tag nach dem vereitelten mutmaßlichen Terroranschlag auf das israelische Generalkonsulat in München sind Bereiche um den Tatort am Morgen noch gesperrt.

„Die Straßen sind frei, aber einzelne Gebäude oder Bereiche noch abgesperrt“, sagte ein Sprecher der Polizei. „Da finden auch heute noch Spurensicherungsmaßnahmen statt.“ Es handle sich nach wie vor um einen Tatort. Bilder unseres Vorort-Reporters zeigen die aktuelle Lage.

Schüsse in München
Auf dem Foto rechts sind Einschüsse infolge des Schusswechsels zu erkennen. © Gautier

Offene Fragen nach verhindertem Anschlag: Videos könnten Rolle spielen

Ursprungsmeldung:

München – Auch Videos von Autofahrern, Passanten und Anwohnern rücken jetzt in den Fokus. Am Tag nach dem vereitelten mutmaßlichen Terroranschlag auf das israelische Generalkonsulat in München gehen die Ermittlungen zu den Hintergründen weiter. Die Münchner Polizei bittet darum, Ermittlern entsprechende Aufnahmen über ein Upload-Portal zur Verfügung zu stellen. 

Inzwischen sind einige Informationen über den 18-jährigen Österreicher aus dem Salzburger Land, der am Donnerstagvormittag bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet wurde, bekannt. In seinem Heimatland wurde gegen ihn wegen des Verdachts ermittelt, er könne sich religiös radikalisiert haben. Für den Mann mit bosnischen Wurzeln war außerdem ein Waffenverbot verhängt worden. Es wäre frühestens im Jahr 2028 ausgelaufen, wie es von der Salzburger Polizei hieß.

18-Jähriger nach Schüssen in München getötet: Warum Behörden gegen ihn ermittelten

Der damals noch 17-Jährige war den Behörden nach einer Drohung gegen Mitschüler und wegen einer Körperverletzung aufgefallen. In diesem Zusammenhang sei ihm die Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen worden, hieß es. Laut Informationen der österreichischen Nachrichtenagentur APA sei Propaganda der Terrororganisation Islamischer Staat auf seinem Handy gefunden worden. Allerdings habe die Staatsanwaltschaft Salzburg die Ermittlungen im April 2023 eingestellt, berichtete die Polizei. Seither sei der 18-Jährige nicht mehr polizeilich in Erscheinung getreten.

Nach dem Schusswechsel in München wurde auch sein Wohnort im Salzburger Land durchsucht. Zahlreiche Beamte rückten nach Neumarkt am Wallersee aus, um Beweise und Spuren zu sichern. Das bestätigte ein Salzburger Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Der 18-Jährige hatte in Neumarkt zusammen mit seinen Eltern gewohnt. Zur Sicherheit seien das Wohnhaus und die benachbarten Gebäude evakuiert worden, sagte der Polizeisprecher. Im Nachhinein aber habe sich herausgestellt, dass keine Gefahr bestanden habe. 

Terroranschlag in München vereitelt: Tatort laut Herrmann „mit hoher Wahrscheinlichkeit kein Zufall“

Auf deutscher Seite führt die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) die weiteren Ermittlungen. Die Verantwortlichen gehen von einem geplanten Terroranschlag auf das Konsulat aus. „Die Hintergründe der Tat müssen noch aufgeklärt werden“, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Allerdings: „Wenn jemand hier unmittelbar in Sichtweite zum israelischen Generalkonsulat parkt, dann mit dem Gewehr um dieses Generalkonsulat herum geht, da mit dem Schießen beginnt“, sei das „sicherlich oder mit hoher Wahrscheinlichkeit kein Zufall“.

Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sprach mit Blick auf den zeitgleichen Jahrestag des Olympia-Attentats in München von einem schlimmen Verdacht. „Ein Zusammenhang ist möglicherweise gegeben. Es muss noch geklärt werden“, sagte er in der Nähe des Tatorts. 

Olympia-Attentat in München liegt 52 Jahre zurück

Der Donnerstag fiel auf den Jahrestag des Olympia-Attentats von München. Bei dem Terroranschlag während der Olympischen Spiele hatten am 5. September 1972 palästinensische Terroristen im Olympischen Dorf zwei Männer erschossen und neun Geiseln genommen. Rund 18 Stunden später endete ein Befreiungsversuch mit dem Tod der neun israelischen Geiseln, eines Polizisten und von fünf der Attentäter. (lks/dpa)